Hallo liebe Karin Grebermann,
Ich möchte eine Antwort oder zumindest den Versuch eine solchen unternehmen.
Wenn man ausschließt, daß es von den Tierkreiszeichen oder von den Planeten
direkte physikalische Einflüsse auf den Menschen gibt, so benötigt man den
Begriff "Qualität der Zeit".
Hierzu gleich mehr, vorher noch einen Satz zum dem direkten Einfluß etwa der
der Tierkreiszeichen. Nun Tierkreiszeichen sind Abschnitte der Ekliptik.
Konkret sind es 30 Grad große Abschnitte auf der scheinbaren Bahn der Sonne
um die Erde. (Mit scheinbar ist der Weg gemeint, den die Sonne - infolge der
Bewegung der Erde um die Sonne - von der Erde aus gesehen vor dem
Sternenhintergrund im Laufe eines Jahres zurücklegt.
Die Tierkreiszeichen der Astrologie haben nichts mit den namensgleichen
Sternbildern der Astonomen zutun. Nun ist nicht zu erwarten, daß Abschnitte
der Ekliptik eine direkte Wirkung haben, da sie ja nicht einmal materiell
existent sind. Was die Planeten angeht, so käme ja nur deren Gravitation in
Betracht und da gibt es andere, viel stärkere Einflüsse wie die Gravitation
der Erde selbst. Käme beim Mond noch Gravitation in Betracht oder auch die
Fliehkraft des Erde-Mond-Systemes in Frage so können solche Einflüsse etwa
für Merkur oder gar Pluto wirklich vernachlässigt werden.
Also postulieren wir, als Arbeitshypothese, daß es keine direkten Einflüsse
der Planeten, auf den Menschen gibt. (Das ist sicherlich richtig, solange
wir uns bei der Betrachtung auf physikalisch bekannte Einflüsse beziehen).
Der Begriff Qualität der Zeit wurde eingeführt, um ohne direkte
physikalische Einflüsse, die Astrologie trotzdem begründen zu können. Ich
meine der Ausdruck von der Qualität der Zeit stammt von C.G. Jung (kann mich
hier aber irren). Qualität der Zeit meint also so etwas die einen Zeitgeist,
dem die Menschen unterliegen. Die Art der Zeit, also den Zeitgeist oder eben
die Qualität der Zeit zeigt sich - so die Annahme - nicht nur am Menschen
sondern auch an der Stellung der Planeten zueinander. Die Astrologen
begreifen sich in diesem Sinne als diejenigen, die die Qualität der Zeit
beschreiben können und die Erfahrung lehrt dann, wie die Menschen darauf
reagieren. Da nun die Planetenbewegung vorwärts und rückwärts berechnet
werden kann, erlauben sich die Astrologen Aussagen über vergangene und
zukünftige Ereignisse.
Die Sterne sollen "geneigt" machen jedenfalls zwingen sie uns nicht, so ein
alter Ausspruch hierzu. Ein Beispiel hierzu, jedoch nicht aus der Astrologie
sondern aus dem Gebiet der Mete0rologie. Wenn ich vorhersagen kann, daß es
morgen am Viktualien-Markt in München regnen wird, so kann ich auch die
Voraussage wagen, daß dort weniger Menschen als sonst einkaufen werden. Und
wenn ich will, kann ich auch behaupten die Qualität der Zeit wird die Leute
davon abhalten, morgen auf dem Markt einkaufen zu gehen. Ein Astrologe
würde vielleicht sagen, ja und das Wetter unterliegt auch der Qualität der
Zeit, bzw. ist selbst abhängig davon, deshalb kann ich gleich von der
Astrologie auf das Verhalten der Menschen schließen.
Soviel zur "Qualität der Zeit".
Da die Naturwissenschaften, sich etwa seit Newton, der als Begründer der
modernen Naturwissenschaften heutiger Prägung gelten darf, sich auf jenen
Teil der Wirklichkeit in ihren Beschreibungen beschränkt haben, die
mathematisch darstellbar, meßbar also letztlich in Zeigerausschläge
umwandelbar sind, ist es den Naturwissenschaften aus dieser zunächst
methodischen Beschränkung heraus auch nicht möglich Aussagen über Dinge mit
Berechtigung zu treffen, die nicht meßbar oder berechenbar sind. Daher kann
von der Naturwissenschaft auch keine Aussage kommen, daß die Planeten, Mond
und Sonne auf die Seelen der Menschen Einflüsse haben. Die Physik kennt den
Begriff der Seele oder Psyche nicht.
Die Physik kann daher auch keine Antwort beisteuern zu der Frage, welche
Planeten oder Himmelskörper maßgeblich sind. Wenn es den Astrologen um die
Bestimmung der Qualität der Zeit geht, so müssen sie die Körper
berücksichtigen, die ihnen ausreichend zur Beschreibung der Qualität der
Zeit erscheinen. Und wer die Qualität der Zeit aus dem Kaffeesatz lesen
kann, der braucht die Planeten überhaupt nicht.
Geht es aber bei der Astrologie um eine direkte Wechselwirkung, wenn auch
auf physikalisch nicht nachweisbare Art, wie etwas Auswirkungen auf die
Seele der Menschen, dann müssen im Prinzip alle Himmelskörper zumindest die
näheren -also sicher auch diverse Fixsterne mit einigen zig Lichtjahren
Entfernung berücksichtigt werden. Manche Astrologen tun dies und
berücksichtigen etwa Regulus, Deneb und etwa weiter 50 der helleren
Fixsterne.
Sorry für die Länge.
Friedrich Jacob
Post by Karin GrebermannDie Frage steht seit langem im Raum unbd wurde von Astrologen bisher nie
eindeutig beantwortet.
Wieviele Symbole ("Planeten") braucht die Astrologie um eine zutreffende
Aussage zu machen?
"Woher wissen die Astrologen, welche dieser "Planeten" sie für ihre Arbeit
berücksichtigen müssen?"
(Hintergrund: es wurden von einigen Astrologen in der näheren
Vergangenheit
neu entdeckte "Planeten" (z.B. Pluto) sowie frei erfundenen "Planeten" in
ihre Horoskope hereingenommen. Andererseits werden einige tausend
Himmelskörper des Sonnensystems nicht berücksichtigt (z.B. Jupitermonde.))
http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2009/01/astrologie-ist-immer-noch-unsinn-eine-nachlese.php
Karin
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